Arbeitslosigkeit im IHK-Bezirk Frankfurt: Ein Blick auf die Entwicklungen im ersten Quartal 2025

IHK-Bewertung
Die Arbeitsmarktentwicklung im IHK-Bezirk im ersten Quartal 2025 zeigt sowohl positive als auch negative Aspekte. Dabei wird die Situation weiterhin durch regionale Unterschiede, die allgemeine konjunkturelle Lage sowie saisonbedingte Entwicklungen geprägt.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen aus dem IHK-Bezirk:


Arbeitslosigkeit
2025 (Q1)
Arbeitslosenquote¹
2025 (Q1) in Prozent
Durchschnittliche
Arbeitslosenquote
Jan Feb Mrz Jan Feb Mrz Q1
FFM 30.144 30.729 30.676 6,9 7,0 7,0 7,0
HTK 5.676 5.673 5.648 4,6 4,6 4,6 4,6
MTK 7.285 7.219 7.089 5,4 5,4 5,3 5,4
IHK-Bezirk 43.105 43.621 43.413 6,2 6,2 6,2 6,2
Arbeitslosigkeit
Vorjahresmonat
Prozentuale Veränderung
(Stand Mrz 2025) zum
Mrz 24 Quartalsbeginn Vorjahresmonat
FFM 27.741 1,8 10,6
HTK 5.509 -0,5 2,5
MTK 6.843 -2,7 3,6
IHK-Bezirk 40.093 0,7 8,3
¹ bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Bundesweite Entwicklung im ersten Quartal 2025: Anstieg der Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel
Im ersten Quartal 2025 zeigte der Arbeitsmarkt in Deutschland eine insgesamt schwierige Entwicklung. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 2,97 Millionen, was nur knapp unter der Drei-Millionen-Grenze lag und an die Werte von 2015 erinnerte.
Dabei blieb die übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt nahezu aus. Die Arbeitslosigkeit ist saisonbereinigt gestiegen und der Wiedereinstieg in Beschäftigung wird für viele Menschen immer schwieriger: Die Arbeitslosenquote bewegte sich zu Beginn des Jahres bis März 2025 bei 6,4 Prozent, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Saisonbereinigt gab es einen Anstieg von 11.000 im Januar und sogar 26.000 Arbeitslosen im März (im Vergleich zum Vormonat), was die angespannten Bedingungen weiter verdeutlicht. Besonders der Wiedereinstieg in Beschäftigung gestaltete sich zunehmend schwieriger, was die Lage zusätzlich verschärft.
Trotz eines leichten Anstiegs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Januar 2025 war in mehreren Bereichen ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, besonders im verarbeitenden Gewerbe (-121.000 Stellen) sowie im Bau- und Handelssektor (-24.000 Stellen). Einzige Ausnahme bildete das Gesundheitswesen, das mit einem Zuwachs von 61.000 Stellen positiv hervortrat.
Diese Entwicklung verdeutlicht, wie stark der Arbeitsmarkt in Deutschland durch eine Kombination aus steigender Arbeitslosigkeit und anhaltendem Fachkräftemangel belastet wird, während die schwache Wirtschaftslage und höhere Arbeitskosten die Aussichten auf eine schnelle Erholung erheblich dämpfen.
Arbeitslosigkeit im IHK-Bezirk Frankfurt im ersten Quartal: Erhoffte Erholung bleibt aus
Im IHK-Bezirk Frankfurt blieb die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal 2025 auf einem ähnlich herausfordernden Niveau wie auf Bundesebene. Zu Beginn des Jahres lag die Zahl der Arbeitslosen bei 43.105, stieg im Februar leicht auf 43.621 und sank im März wieder auf 43.413. Die Arbeitslosenquote blieb im Schnitt konstant bei 6,2 Prozent. Insgesamt erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal um 0,7 Prozent und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent.
Obwohl die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk mit 6,2 Prozent unter der bundesweiten Quote von 6,4 Prozent lag, ist im Vergleich zum Vorjahr (5,9 Prozent) ein Anstieg zu verzeichnen. Ende 2024 war eine leichte Senkung der Arbeitslosenquote zu beobachten, was zu Beginn des Jahres 2025 Hoffnungen auf eine positive Entwicklung weckte. Stattdessen blieb die Arbeitsmarktlage stagnierend, und die Arbeitslosenzahlen stabilisierten sich auf einem höheren Niveau.
Dieser Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr könnte auf strukturelle Veränderungen und konjunkturelle Herausforderungen hinweisen, die den Arbeitsmarkt belasten. Trotz saisonaler Schwankungen bleibt die Arbeitslosenquote insgesamt relativ stabil, was auf die anhaltenden Herausforderungen im regionalen und nationalen Arbeitsmarkt hindeutet.
Arbeitsmarkt in Frankfurt am Main im ersten Quartal: Stagnation trotz positiver Beschäftigungsentwicklungen
Im ersten Quartal 2025 präsentierte sich der Arbeitsmarkt in Frankfurt am Main insgesamt als angespannt, mit einer nur schwach ausgeprägten Erholung. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von 30.144 im Januar auf 30.729 im Februar und sank im März nur leicht auf 30.676. Diese minimalen Schwankungen deuten darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit in Frankfurt auf einem konstant hohen Niveau verharrte, was die schwache Erholung des Marktes widerspiegelt. Entsprechend stieg die Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent im Januar auf 7,0 Prozent im Februar und blieb diesen Wert auch im März treu. Im Vergleich zum Ende des Jahres 2024 lag die Quote noch bei 6,5 Prozent. Von Januar bis März ist zudem ein Anstieg von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Dieser Anstieg könnte durch saisonale Schwankungen zu Jahresbeginn bedingt sein, weist aber auch auf die insgesamt schwache wirtschaftliche Lage und den Mangel an geeigneten Arbeitskräften hin, die eine stärkere Erholung des Arbeitsmarktes verhinderten.
Besonders auffällig war die Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit: Laut Bundesagentur für Arbeit waren im März 2025 9.787 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos, was einen Anstieg von 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders betroffen von der Arbeitslosigkeitsentwicklung sind die unter 25-Jährigen, bei denen die Arbeitslosigkeit Stand Januar 2025 um 24,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Ein wesentlicher Grund dafür sind unzureichende Qualifikationen, da mehr als 80 Prozent der unter 25-Jährigen in Frankfurt, die arbeitslos sind, keine Berufsausbildung besitzen. Diese Situation wird durch die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt verstärkt: Trotz eines Anstiegs der Zahl der Bewerber und gemeldeten Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr, waren Ende März 2025 noch 1.614 Ausbildungsinteressierte auf der Suche, während 1.489 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Schwierigkeiten, die junge Menschen haben, in den Arbeitsmarkt einzutreten.
Gleichzeitig verzeichnete der Arbeitsmarkt laut Bundesagentur für Arbeit auch eine positive Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die weiter anstieg und zum 30. September 2024 mit 646.336 Beschäftigten einen neuen Höchststand erreichte. Dies entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zeigt eine anhaltende Stabilität und Nachfrage nach Arbeitskräften, vor allem im Bereich hochqualifizierter Fachkräfte.
Trotz dieser positiven Entwicklung im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigte der Stellenmarkt insgesamt eine rückläufige Tendenz. Im März 2025 wurden laut Bundesagentur für Arbeit nur 1.594 neue Stellen gemeldet, was einen Rückgang von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat und 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass trotz der stabilen Beschäftigungszahlen die Zahl neuer Stellenangebote auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt unter Druck steht und sich die Erholung des Marktes nur langsam vollzieht.
Arbeitsmarkt im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis im ersten Quartal 2025: Stabilität trotz Herausforderungen
Im ersten Quartal 2025 zeigte sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus insgesamt stabil, wenngleich auch von leichten Spannungen geprägt. Beide Landkreise wiesen Arbeitslosenquoten unter dem Bezirksschnitt des IHK-Bezirks Frankfurt auf, der bei 6,2 Prozent lag. Die Arbeitslosenquote im Hochtaunuskreis lag zu Jahresbeginn bei 4,6 Prozent und blieb in den folgenden Monaten konstant, was auf eine weitgehend stabile Arbeitsmarktlage hinweist. Im Main-Taunus-Kreis betrug die Arbeitslosenquote zu Beginn des Jahres 5,4 Prozent und sank im März leicht auf 5,3 Prozent. Diese stabilen Werte spiegeln eine moderate Entwicklung des Arbeitsmarkts wider, auch wenn leichte Schwankungen festzustellen waren.
Die Zahl der Arbeitslosen in beiden Landkreisen ging im ersten Quartal 2025 leicht zurück. Im Hochtaunuskreis sank die Zahl der Arbeitslosen von 5.676 im Januar auf 5.648 im März, was einem Rückgang von 0,5 Prozent entspricht. Im Main-Taunus-Kreis fiel die Zahl der Arbeitslosen von 7.285 im Januar auf 7.089 im März, was einen Rückgang von 2,7 Prozent darstellt. Diese Rückgänge zeugen von einer moderaten Verbesserung der Arbeitsmarktlage, auch wenn die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr in beiden Landkreisen gestiegen ist – im Hochtaunuskreis um 2,5 Prozent und im Main-Taunus-Kreis um 3,6 Prozent.
Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt von gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen und strukturellen Veränderungen geprägt. Besonders der Fachkräftemangel und der kontinuierliche Wandel in der Arbeitswelt wirken sich negativ auf die Beschäftigungslage aus. Laut Bundesagentur für Arbeit werden auf der einen Seite in der Industrie zahlreiche Stellen abgebaut, während auf der anderen Seite Arbeitskräfte in den Dienstleistungsberufen sowie in den Bereichen Pflege und Erziehung dringend benötigt werden. Diese widersprüchliche Entwicklung zeigt die anhaltenden strukturellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt.
Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und der anhaltenden Arbeitsmarktprobleme verzeichnen die Landkreise laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit eine steigende Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen: Im Hochtaunuskreis stieg die Zahl der Teilnehmer an Aktivierungsmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 18,0 Prozent auf 466, während im Main-Taunus-Kreis die Teilnahme um 21,0 Prozent auf 722 zunahm. Auch bei der arbeitsmarktpolitischen Maßnahme der beruflichen Weiterbildung gab es laut Bundesagentur für Arbeit positive Entwicklungen: Im Hochtaunuskreis nahmen 425 Personen daran teil, was einem Anstieg von 20,7 Prozent entspricht, während im Main-Taunus-Kreis die Zahl der Teilnehmer um 3,8 Prozent auf 354 stieg. Diese Zuwächse verdeutlichen die intensiven Bemühungen, die Qualifikationen der Arbeitskräfte zu verbessern und den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes besser gerecht zu werden.

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