Arbeitslosigkeit im Februar 2024: Schwache Wirtschaft macht sich bemerkbar

IHK-Bewertung
Im IHK-Bezirk Frankfurt am Main hat die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2024 im Vergleich zum Vormonat zugenommen (+1,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2023 fällt die Zahl der Arbeitslosen mit einem Plus von 10,3 Prozent deutlich höher aus.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen aus dem IHK-Bezirk


Arbeitslosigkeit Veränderung zum

Arbeitslosenquote¹
in Prozent


Feb
24

Jan
24

Feb
23

Vormonat

Vorjahresmonat
Feb
24

Jan
24

Feb
23

absolut
in Prozent
absolut
in Prozent
FFM
27.569
27.065
24.934
504
1,9
 2.635
10,6
6,4
6,2
5,9
HTK
5.518
5.423
5.477
95
1,8
41
0,7
4,5
4,5
4,5
MTK
7.136
7.194
6.063
-58
-0,8
1.073
17,7
5,4
5,4
4,6
IHK-Bezirk
40.223
39.682
36.474
541
1,4
3.749
10,3
5,9
5,8
5,4
¹ bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Auch im Land Hessen und im Bund liegt die Zahl der Arbeitslosen klar über dem Vorjahresmonat (+9,1 bzw. +7,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk steigt leicht auf 5,9 Prozent. Damit entfernt sich die Arbeitslosenquote weiter vom Vorkrisenwert (Februar 2020: 4,6 Prozent). Innerhalb des IHK-Bezirks liegen die Arbeitslosenquoten in den beiden Landkreisen unverändert auf einem niedrigeren Niveau als in der Stadt Frankfurt am Main. Im Trend der letzten Monate sind die Arbeitslosenquoten in allen drei Teilregionen gestiegen. Während sie in der Stadt Frankfurt am Main und im Hochtaunuskreis noch unterhalb des Hochs während der Coronapandemie liegen, übersteigt die Arbeitslosenquote im Main-Taunus-Kreis dieses seit dem Herbst 2023. Das hängt mit der weiterhin hohen Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine in den Rechtskreis SGB II zusammen. Die Anzeigen auf Kurzarbeit bewegen sich seit März 2023 auf einem so niedrigen Niveau, dass aus Gründen des Datenschutzes viele Zahlen in der amtlichen Statistik unkenntlich gemacht wurden und eine genaue Auswertung für den IHK-Bezirk derzeit nicht möglich ist.
Die stagnierende Wirtschaft und die schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen sich zunehmend am regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. Werden die Monatswerte mit den Vorjahreswerten verglichen, kann man für das Jahr 2023 durchgehend höhere Arbeitslosenzahlen beobachten. Waren die zweite Jahreshälfte 2021 und das Jahr 2022 von einer deutlichen Erholung von den coronabedingten Anstiegen bei den Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet, sieht man im Jahr 2023 merkliche Anstiege. Diese Entwicklung scheint sich zum Jahresbeginn 2024 sogar noch zu verstärken.
Insgesamt lässt die Dynamik am Arbeitsmarkt weiter nach. Die IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2024 unterstreicht diese Beobachtung. Dort stehen die Zeichen für die Gesamtwirtschaft derzeit auf Stagnation, wenn nicht sogar auf Rezession. Auch die Beschäftigungsplanungen fallen zurückhaltender aus, sind insgesamt aber noch leicht positiv. Hier wirkt der ungebrochen hohe Fachkräftemangel dämpfend auf die konjunkturell bedingte Anspannung am Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel bleibt trotz der unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und einer schwächeren Inlandsnachfrage eines der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten.
Fazit
Für das Gesamtjahr 2023 zeigte sich eine spürbar höhere Arbeitslosigkeit als im Vorjahr. Zum Jahresbeginn 2024 scheint sich diese Entwicklung noch einmal zu verstärken. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen lassen einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit vermuten. Gleichzeitig realisierte Beschäftigungszuwächse werden meist mit ausländischen Fachkräften realisiert.

Weitere Informationen