Arbeitslosigkeit im Juli 2024: Ausbildungen enden
IHK-Bewertung
Im IHK-Bezirk Frankfurt am Main hat die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2024 im Vergleich zum Vormonat zugenommen (+2,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2023 fällt die Zahl der Arbeitslosen mit einem Plus von 12,9 Prozent deutlich höher aus.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen aus dem IHK-Bezirk
|
Arbeitslosigkeit | Veränderung zum |
Arbeitslosenquote¹
in Prozent |
|||||||
Jul
24 |
Jun
24 |
Jul
23 |
Vormonat
|
Vorjahresmonat
|
Jul
24 |
Jun
24 |
Jul
23 |
|||
absolut
|
in Prozent
|
absolut
|
in Prozent
|
|||||||
FFM
|
28.689
|
28.061
|
25.279
|
628
|
2,2
|
3.410
|
13,5
|
6,5
|
6,4
|
5,8
|
HTK
|
5.547
|
5.474
|
5.031
|
73
|
1,3
|
516
|
10,3
|
4,5
|
4,4
|
4,1
|
MTK
|
7.236
|
6.906
|
6.427
|
330
|
4,8
|
809
|
12,6
|
5,4
|
5,1
|
4,9
|
IHK-Bezirk
|
41.472
|
40.441
|
36.737
|
1.031
|
2,5
|
4.735
|
12,9
|
5,9
|
5,8
|
5,3
|
¹ bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Auch im Land Hessen und im Bund liegt die Zahl der Arbeitslosen klar über dem Vorjahresmonat (+8,5 bzw. +7,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk steigt leicht auf 5,9 Prozent. Innerhalb des IHK-Bezirks liegen die Arbeitslosenquoten in den beiden Landkreisen unverändert auf einem niedrigeren Niveau als in der Stadt Frankfurt am Main. Im Trend der letzten Monate sind die Arbeitslosenquoten in allen drei Teilregionen gestiegen. Während sie aber in der Stadt Frankfurt am Main und im Hochtaunuskreis noch unterhalb des Hochs während der Coronapandemie liegen, übersteigt die Arbeitslosenquote im Main-Taunus-Kreis dieses seit dem Herbst 2023. Die Anzeigen auf Kurzarbeit bewegen sich seit März 2023 auf einem so niedrigen Niveau, dass aus Gründen des Datenschutzes viele Zahlen in der amtlichen Statistik unkenntlich gemacht wurden und eine genaue Auswertung für den IHK-Bezirk derzeit nicht sinnvoll ist.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ist unter anderem auf die vielen Jugendlichen zurückzuführen, die sich im Juli nach Abschluss der betrieblichen oder schulischen Ausbildung arbeitslos melden. Beim Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt sich jedoch eine deutlich höhere Arbeitslosigkeit. Die stagnierende Wirtschaft und die schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen sich hier am regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. Werden die Monatswerte mit den Vorjahreswerten verglichen, kann man für das Jahr 2023 durchgehend höhere Arbeitslosenzahlen beobachten. Waren die zweite Jahreshälfte 2021 und das Jahr 2022 von einer deutlichen Erholung von den coronabedingten Anstiegen bei den Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet, sieht man im Jahr 2023 merkliche Anstiege. Diese Entwicklung hat sich im Verlauf des Jahres 2024 nochmal verstärkt.
Insgesamt lässt die wirtschaftliche Entwicklung die alte Dynamik vermissen. Die IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer 2024 unterstreicht diese Beobachtung. Dort stehen die Zeichen für die Gesamtwirtschaft derzeit auf Stagnation, wenn auch zuletzt mit leichten Verbesserungen der aktuellen Lage und der Erwartungen an die kommenden Monate. Von echten guten Werten ist die Wirtschaft derzeit noch weit entfernt. Auch die Beschäftigungsplanungen fallen entsprechend zurückhaltend aus. Nach den größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung gefragt, liegen der Fachkräftemangel und die Inlandsnachfrage mit jeweils 52 Prozent auf Platz 1 im Ranking. Gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen auf Platz 2 und den Arbeitskosten auf Platz 3.
Fazit
Für das Gesamtjahr 2023 zeigte sich eine spürbar höhere Arbeitslosigkeit als im Vorjahr. Im bisherigen Jahr 2024 hat sich diese Entwicklung noch einmal verstärkt. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen lassen einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit vermuten. Gleichzeitig realisierte Beschäftigungszuwächse werden meist mit ausländischen Fachkräften realisiert.
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