Chemische Industrie (Hessen)

Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der chemischen Industrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Weiterer Rückgang der Auftragseingänge
In den Jahren 2023 und 2024 hatten sich die Auftragseingänge in der hessischen Chemieindustrie auf niedrigem Niveau stabilisiert. 2025 zeigt sich nun wieder ein deutlicher Rückgang der Auftragseingänge. Bereits zum Jahresbeginn waren die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland rückläufig. Dieser Prozess hat sich zum Ende in noch verstärktem Maße fortgesetzt. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Inland sinkt gegenüber der Vorumfrage im Frühsommer 2025 nochmals um 15 auf minus 27 Punkte, der IHK-Auftragsindikator geht um sechs auf minus 24 Punkte zurück. Dabei betrifft der Auftragsrückgang nahezu alle wichtigen Bereiche der Chemieindustrie. Im Jahr 2025 waren starke Auftragsrückgänge in den Bereichen „Petrochemikalien“, „Polymere“ und „Anorganische Grundchemikalien“ zu verzeichnen, während die Entwicklung bei den Wasch- und Körperpflegemitteln stabil verlief. Die schwache Auftragslage führt dazu, dass die Produktion in der chemischen Industrie zurückgefahren wird.
Schlechte Stimmung in der hessischen Chemieindustrie
Der IHK-Geschäftsklimaindex ist mit 80 Punkten auf sehr niedrigem Niveau und gegenüber der Vorumfrage im Frühsommer um fünf Punkte gefallen. Zur schlechten Stimmung trägt aber nicht nur die schlechte Auftragslage bei, sondern auch die Entwicklung der Erzeugerpreise, die in diesem Jahr bislang stagnierten, in einzelnen Bereichen wie den Petrochemikalien und Polymeren sogar deutlich rückläufig waren. Zudem leidet die Branche unter den ungünstigen Wettbewerbsbedingungen. Vor allem die bürokratischen Belastungen werden von den Unternehmen massiv kritisiert. Rund zwei Drittel der hessischen Chemieunternehmen sehen in den rechtlichen Rahmenbedingungen eines der größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Zudem belasten die hohen Energiekosten die energieintensive Branche in besonderem Maße; hierin sehen 55 Prozent der Unternehmen eines der Hauptrisiken (Mehrfachnennungen waren möglich).
Verfestigung des Abwärtstrends und Beschäftigungsabbau
Für die kommenden Monate ist keine Trendwende zu erwarten, auch wenn die Geschäftserwartungen der Unternehmen nicht mehr so negativ sind wie in der Vorumfrage. Der IHK-Indikator der Geschäftserwartungen steigt um 13 Punkte, bleibt aber mit minus fünf Punkten im negativen Bereich. Besser als in vielen anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes verlief bislang die Beschäftigungsentwicklung. Zum 31.03.2025 blieb die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Für die kommenden Monate ist nun jedoch mit einem Rückgang der Beschäftigung zu rechnen: Der IHK-Beschäftigungsindikator liegt mit minus 30 Punkten deutlich im negativen Bereich.

Chemische Industrie | Hessen | IHK-Indikatoren

IHK-Indikatoren
Mai 2025
(2025-II)
Okt 2025
(2025-III)
Veränderung
Auftragseingänge Inland
-12
-27
-15
Auftragseingänge Ausland
-18
-24
-6
Geschäftslage
-12
-33
-21
Geschäftserwartungen
-18
-5
+13
Exporterwartungen
-29
-5
+24
Investitionsvolumen
+6
-15
-21
Beschäftigung
-24
-30
-6

Chemische Industrie | Hessen | Diagramme

Chemische Industrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate


Produktion

Investitions-
volumen

Beschäftigung

Export
sinkend leicht sinkend sinkend leicht sinkend