Elektroindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Elektroindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Geschäftsklima verschlechtert sich weiter
Gegenüber dem Frühsommer hat sich das Geschäftsklima in der hessischen Elektroindustrie weiter verschlechtert. Der IHK-Geschäftsklimaindex sinkt von 87 auf 82 Punkte. Nahezu ein Drittel der Unternehmen dieser Branche beurteilt die aktuelle Lage als „schlecht“, nur jedes neunte als „gut“. Besonders negativ wird derzeit die Geschäftslage von den Herstellern elektrischer Ausrüstungen bewertet. Hier beurteilen sogar 41 Prozent der Unternehmen ihre Situation als „schlecht“. Die Kapazitätsauslastung in der hessischen Elektroindustrie liegt derzeit bei rund 75 Prozent. Diese dürfte in den kommenden Monaten angesichts der schwachen Auftragslage aus dem In- und Ausland noch weiter sinken. Die IHK-Auftragseingangsindikatoren für das In- und Ausland sinken gegenüber der Vorumfrage auf minus 38 bzw. minus 25 Punkte. Für die kommenden Monate ist keine Verbesserung in Sicht. Die Unternehmen blicken weiterhin überwiegend negativ in die Zukunft: 86 Prozent der Unternehmen erwarten kurzfristig nicht, dass sich ihre Geschäftslage verbessert (29 Prozent befürchten sogar eine weitere Verschlechterung).
Konjunkturelle Schwäche in China belastet
Die Branche leidet nicht nur unter der geringen Binnennachfrage aufgrund der insgesamt niedrigen Investitionsbereitschaft in der Industrie, sondern auch unter den weltweiten Handelskonflikten und dem sich verschärfenden internationalen Wettbewerb. Hinzu kommt die derzeitige Wachstumsschwäche in China. Schließlich ist der chinesische Elektromarkt inzwischen der mit Abstand größte der Welt. Zwischen 2010 und 2024 hat sich sein Volumen von 790 auf über 2,1 Milliarden Euro nahezu verdreifacht. Inzwischen macht der chinesische Markt 37,2 Prozent am globalen Elektromarkt aus. Seit 2015 ist China auch der größte Exportabnehmer der deutschen Elektroindustrie. Im Jahr 2024 wurden elektrotechnische und elektronische Erzeugnisse im Wert von 25,1 Milliarden Euro von Deutschland nach China exportiert. Das entspricht einem Anteil von 10,2 Prozent an den deutschen Elektroexporten. Insofern trifft auch die hessische Elektroindustrie die gegenwärtige Wachstumsschwäche in China. Die Exporte nach China gingen zuletzt deutlich zurück.
Geschäftserwartungen bleiben negativ
Die Geschäftserwartungen der Unternehmen bleiben nach unten gerichtet. Vom Binnenmarkt erwarten die Unternehmen keine Impulse und auch die Exporterwartungen befinden sich weiterhin im negativen Bereich. Ein Lichtblick lieferte zuletzt aber immerhin wieder das bessere Auslandsgeschäft mit den Nachbarländern der Europäischen Union. Die weiterhin angespannte konjunkturelle Lage wird dazu führen, dass in den kommenden Monaten nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Zahl der Beschäftigten in der hessischen Elektroindustrie zurückgehen wird.
Elektroindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Okt 2025
(2025-III)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-17
|
-38
|
-21
|
| Auftragseingänge Ausland |
-21
|
-25
|
-4
|
| Geschäftslage |
-13
|
-21
|
-8
|
| Geschäftserwartungen |
-13
|
-16
|
-3
|
| Exporterwartungen |
-22
|
-11
|
+11
|
| Investitionsvolumen |
-24
|
-14
|
+10
|
| Beschäftigung |
-25
|
-18
|
+7
|
Elektroindustrie | Hessen | Diagramme
Elektroindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| sinkend | sinkend | sinkend | leicht sinkend |
