Pharmaindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Pharmaindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Beschäftigungswachstum wird sich voraussichtlich nicht fortsetzen
Zum 31.03.2025 waren 38.313 Personen in der hessischen Pharmaindustrie sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 0,4 Prozent mehr als zum Stichtag des Vorjahres. Damit hat sich die Pharmaindustrie in Bezug auf die Beschäftigung im Vergleich zu den anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes deutlich besser entwickelt. Für die kommenden Monate ist jedoch nicht mehr mit einem Beschäftigungswachstum zu rechnen. Der IHK-Beschäftigungsindikator sinkt gegenüber der Vorumfrage kräftig auf minus 12 Punkte.
Auslandsgeschäft bleibt Stütze
Der Export bleibt die zentrale Stütze der hessischen Pharmaindustrie. Zum Herbst 2025 legten die Auftragseingänge aus dem Ausland nochmals kräftig zu. Der IHK-Auftragseingangsindikator für das Ausland liegt mit 77 Punkten deutlich im positiven Bereich. Für die kommenden Monate rechnet die Branche jedoch mit einer nachlassenden Dynamik im Exportgeschäft. Der IHK-Indikator der Exporterwartungen sinkt gegenüber der Vorumfrage um 18 auf nur noch sieben Punkte. Vor allem die unsichere zukünftige Entwicklung auf dem wichtigen US-Markt belastet die Branche. Hinzu kommt eine nachlassende Inlandsnachfrage. Zum Herbst 2025 stagnierten die Auftragseingänge aus dem Inland. Für die kommenden Monate erwarten die hessischen Pharmaunternehmen eher eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Der IHK-Erwartungsindikator notiert bei minus 18 Punkten im negativen Bereich.
Rückgang der Investitionsbereitschaft
In der jüngeren Vergangenheit war das Umsatzwachstum vor allem durch Preissteigerungen oder externe Sondereffekte und nicht durch Mengenzuwächse erzielt worden. Dies wirkt sich nun auch auf die Investitionsbereitschaft aus. Der IHK-Investitionsindikator sinkt auf minus 12 Punkte. Im Vordergrund stehen (zusammen mit dem Ersatzbedarf) Rationalisierungsinvestitionen. 56 Prozent der hessischen Pharmaunternehmen sehen hierin das Hauptmotiv für ihre Investitionsentscheidungen. Hingegen bilden nur noch für jedes vierte Unternehmen Produktinnovationen ein Hauptmotiv (Mehrfachnennungen waren möglich). Grundsätzlich gehört die pharmazeutische Industrie zu den Spitzenreitern in Deutschland in Bezug auf die Intensität von Forschung- und Entwicklung. Die nachgelassene Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Hessens als Innovations- und Produktionsstandort hat jedoch dazu geführt, dass Forschungsaktivitäten und Investitionen zunehmend ins Ausland verlagert werden.
Pharmaindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Okt 2025
(2025-III)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
+54
|
+6
|
-48
|
| Auftragseingänge Ausland |
+58
|
+77
|
+19
|
| Geschäftslage |
+31
|
+29
|
-2
|
| Geschäftserwartungen |
-15
|
-18
|
-3
|
| Exporterwartungen |
+25
|
+7
|
-18
|
| Investitionsvolumen |
0
|
-12
|
-12
|
| Beschäftigung |
+39
|
-12
|
-51
|
Pharmaindustrie | Hessen | Diagramme
Pharmaindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| leicht steigend | leicht sinkend | stagnierend | stagnierend |
