Energiemanagementsystem

Was ist ein Energiemanagementsystem?

Ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001 ist ein strukturiertes System zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz in Unternehmen und Organisationen. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu reduzieren, Kosten zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren. Die Norm bietet einen Rahmen, um systematisch Energieverbräuche zu analysieren, Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung umzusetzen.

Wer muss ein Energiemanagementsystem einführen?

Nach dem deutschen Energieeffizienzgesetz sind Unternehmen ab einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von 7,5 GWh sowie Rechenzentren ab einer nicht redundanten Nennanschlussleistung von 50 KWh dazu verpflichtet, ein Energie- oder Umweltmanagementsystem einzuführen.

Welche Sanktionen gibt es?

Unternehmen, die ihren Pflichten nach dem Energieeffizienzgesetz nicht nachkommen, drohen Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro. Für Unternehmen mit einem hohen Energieverbrauch kann die Abwesenheit eines Energie- oder Umweltmanagementsystems zudem zum Verlust von Steuervergünstigungen und zu Reputationsschädigungen führen.

Wie läuft ein Energiemanagementsystem ab?

Auf Basis einer Analyse der Energieverbräuche werden Einsparpotentiale identifiziert und Strategien zur Einsparung festgelegt. Im Anschluss an die Implementierung von Maßnahmen erfolgt eine kontinuierliche Erfolgskontrolle hinsichtlich der Steigerung der Energieeffizienz. Die Ergebnisse werden im Rahmen regelmäßiger Berichte festgehalten.

Wer ist für die Durchführung und die Prüfung verantwortlich?

Die Geschäftsführung trägt die strategische Verantwortung und betraut in der Regel interne Energiebeauftragte mit der Umsetzung des Managementsystems. Externe Berater und Zertifizierer können bei der Implementierung und Zertifizierung unterstützen. Die Erfüllung der Pflicht zur Einführung von Energiemanagementsystemen wird durch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) stichprobenartig überprüft.