IHK Frankfurt am Main macht auf die Bedeutung des Osthafens aufmerksam
18. Juli 2024
Die IHK Frankfurt hat gemeinsam mit Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst und anliegenden Unternehmern den Osthafen besichtigt, um auf dessen zentrale Bedeutung aufmerksam zu machen. Bei einer Binnenschifffahrt betonten sie die enormen ökologischen und logistischen Vorteile des Güterverkehrs auf der Wasserstraße.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt, betont: „Ein einziges Binnenschiff kann die Ladung von bis zu 150 Lastwagen transportieren. Dies reduziert nicht nur die CO2-Emissionen um drei Viertel, sondern trägt auch zur Lösung des Fahrermangels in der Logistikbranche bei."
Trotz dieser Vorteile stehen die Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt vor großen Herausforderungen, wie zunehmenden Niedrigwasserereignissen und der niedrigen Fahrrinne am Mittelrhein als Engpass. „Aktuell sind die Flüsse gut gefüllt, doch diese Situation kann sich schnell ändern", warnt Caspar. Das langanhaltende Niedrigwasser im Rhein 2018 führte zu einem geschätzten Schaden von etwa 2,4 Milliarden Euro.
Der geplante Ausbau der Fahrrinne am Mittelrhein könnte diese Probleme deutlich mindern: „Mit einer vertieften Fahrrinne können Rheinschiffe durchschnittlich 45 Tonnen mehr laden und jährlich etwa 100.000 LKW-Fahrten einsparen", führt der IHK-Präsident aus. Dies mache die Fahrrinnenvertiefung am Mittelrhein zu einem dringenden und essenziellen Wasserstraßenprojekt für Deutschland und die Region FrankfurtRheinMain.
„Die Versorgung einer wachsenden Region FrankfurtRheinMain mit Baustoffen, wie zum Beispiel für den Wohnungsbau oder die Sanierung von Bahnstrecken, ist nur mit einem zentralen Standort wie dem Frankfurter Osthafen denkbar. Dadurch können die Baustoffe auf kurzen Wegen in die Stadt und die Region kommen. Die Unternehmen am Frankfurter Osthafen vermeiden dadurch lange LKW-Fahrten, die uns mehr CO2 und mehr Staus bringen würden.“, sagt Daniel Imhäuser, Geschäftsführer Blasius Schuster GmbH & Co. KG.
Stadträtin Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing sowie Aufsichtsratsvorsitzende der für den Hafen zuständigen HFM Managementgesellschaft Hafen und Markt mbH ergänzt: „In den 3 Hafenteilen sind circa 110 Unternehmen ansässig, die 8.000 Arbeitsplätze schaffen. Im Hafen wird pro Jahr ein Bruttoinlandsprodukt von 1,2 Mrd. EURO erwirtschaftet. Wir wissen aber um die Bedeutung des Osthafens für den gesamten Standort Frankfurt, vor allem als Logistikdrehscheibe in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und guter Anbindung ins Umland. Deshalb hat die Stadt Frankfurt langfristig den Hafen gesichert und steht im engen Austausch mit den ansässigen Unternehmen, aber auch der Gemeinschaft der Frankfurter Hafenanlieger GFH, um gute Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Beispielsweise stellen wir gemeinsam eine Agenda für die Kreislaufwirtschaft Frankfurts auf.“
„Daher sollte der Hafen aufgrund seiner zentralen Lage und seiner Bedeutung als trimodale Logistikstandort in der Zukunft weiterentwickelt werden, um dem Wachstum der Region FrankfurtRheinMain mit seinem Entwicklungspotentialweiterhin gerecht zu werden.“, sagt Caspar abschließend.
Die Wirtschaftsvertreter appellieren daher einstimmig an die Bundesregierung, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu unterstützen, um das Projekt zügig und mit höchster Priorität umzusetzen.