Fachkräftekongress in der IHK Frankfurt am Main
28. Oktober 2024
Der Fachkräftemangel stellt nach der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage für jedes zweite Unternehmen ein Risiko für seine weitere wirtschaftliche Entwicklung dar. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und einem sich beschleunigenden Strukturwandel steht das Thema „Fachkräftesicherung“ für viele Betriebe der Region ganz oben auf der Agenda.
Unter dem Titel „IHK creates future“ diskutierten beim Fachkräftekongress der IHK Frankfurt am Main rund 400 Teilnehmer und nutzten die Möglichkeit zum Austausch über die verschiedensten Facetten der Fachkräftesicherung in vier Panels und elf Foren. Mit dabei waren unter anderen die hessische Arbeitsministerin Heike Hofmann, der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef sowie die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles.
„Die IHK Frankfurt am Main ist eine gute Plattform, um regionale und überregionale Akteurinnen und Akteure zusammenzuführen. Sie kümmert sich intensiv um viele Aspekte der Fachkräftesicherung sowie der Aus- und Weiterbildung. Wir möchten nun auf die Erfahrungen aufbauen und die Gespräche mit allen Partnerinnen und Partnern vertiefen. Die Problemlage ist allgemein bekannt. Jetzt gilt es, beschleunigt Lösungen für die Herausforderungen der Unternehmen in der Region zu finden“, erklärte der Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main, Klaus-Stefan-Ruoff, zur Eröffnung des Kongresses.
Themen der Panels und Foren waren unter anderem die Gewinnung von ausländischen Fachkräften, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Aktivierung von Arbeitslosen. Ruoff hob die Gewinnung von ausländischen Fachkräften als bedeutsam hervor. Dank gesetzlicher Änderungen gäbe es mehr Möglichkeiten, damit qualifizierte Menschen zum Arbeiten nach Deutschland kommen. „Für unsere Betriebe stellen sich diese Möglichkeiten aufgrund des jeweils weiterhin vorhandenen bürokratischen Aufwands und der komplizierten Prozesse aber vielfach als herausfordernd dar. Durch ein besseres Ineinandergreifen der Prozesse der beteiligten Institutionen könnten Dinge beschleunigt werden: Wir würden uns wünschen, Synergieeffekte stärker zu nutzen.“ Ruoff weiter: „Die wirtschaftliche Stagnation und der sich beschleunigende Strukturwandel schlagen sich in den Zahlen der Arbeitslosen nieder. Hier müssen wir mit Um- und Weiterbildungen frühzeitig ansetzen, um diese Potenziale nicht zu verlieren, sondern für wachsende Branchen zu gewinnen.“
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, sagte anlässlich des Fachkräftekongresses: „Frankfurt hat bislang zu wenig Fachkräfte aus seinem Bevölkerungswachstum der letzten Jahrzehnte generiert. Mehr als 10 % der Schulabgänger gehen uns verloren, die Stadt sollte sich mehr für Berufs- und Studienorientierung einsetzen und schwache Schulabgänger besser für einen Übergang in Ausbildung vorbereiten. Als IHK wünschen wir uns mehr Nachfrage von Ausbildungsinteressenten, aber auch mehr Angebote von Unternehmen für Praktika. Die IHK Frankfurt am Main steht Unternehmen, Ausbildungsinteressierten und allen Partnern für Gespräche jederzeit zur Verfügung.“
Barbara Wagner vom Kooperationspartner GFFB und Vorsitzende des IHK-Ausschusses Bildungswirtschaft sowie Mitglied der Vollversammlung: Frankfurt kann mehr. Die Stadtverwaltung sollte gemeinsam an einem Strang ziehen, Bildungsanbieter, Unternehmen und Weiterbildungsberater sich besser vernetzen. Ich wünsche mir, dass der Kongress Hinweise für eine gemeinsame Strategie in der Stadt gibt.
Das gesamte Programm kann unter dem nachfolgenden Link eingesehen werden: https://events.frankfurt-main.ihk.de/b?p=fachkraft24