IHK Frankfurt kritisiert fehlende Verkehrsuntersuchung bei geplanter Sackgasse in der Taunusstraße

7. Mai 2024

Im Rahmen des 4-gleisigen Ausbaus der Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof und des Umbaus des Verkehrsraums am Hauptbahnhofsvorplatz plant die Stadt Frankfurt, die Taunusstraße zu einer Sackgasse für den Kraftfahrzeugverkehr an der Kreuzung zur Straße „Am Hauptbahnhof“ umzugestalten (Beschluss M17/2024). Im Rahmen der Vorplanungen wurden aber bisher keine Verkehrsuntersuchungen vorgelegt, die die Auswirkungen dieser Sperrungen für das Bahnhofsviertel und das übergeordnete Straßennetz darlegen. Laut Zählungen der Verkehrsmengen aus dem Jahr 2020 fahren täglich etwa 7300 Kraftfahrzeuge durch die Taunusanlage.

Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main sagt: „Der Umbau der Straßenbahnhaltestelle dient dem zukunftsfähigen Ausbau unseres Straßenbahnsystems und einer verbesserten Führung der großen Fuß- und Radverkehrsströme an dieser Stelle. Damit verbunden ist auch die Umgestaltung am westlichen Ende der Taunusstraße. Gleichzeitig liegen bisher aber keine Erkenntnisse vor, ob die Mehrverkehre, die durch die Sperrung an der Taunusanlage und Mainzer Landstraße entstehen werden, überhaupt abgewickelt werden können. Wir sorgen uns deshalb, ob eine Versorgung des direkt betroffenen Bankenviertels mit seinen zehntausenden Arbeitsplätzen in Zukunft noch reibungslos funktionieren kann. Ver- und Entsorgungsunternehmen, Gebäudedienstleister und Lieferdienste sowie viele weitere Branchen sind darauf angewiesen, mit ihren Fahrzeugen in die Innenstadt zu fahren und auch wieder herausfahren zu können. Mehr Staus und längere Lieferzeiten kann sich eine lebendige Wirtschaftsmetropole wie Frankfurt nicht leisten.“

Der Magistrat möge prüfen, ein Konzept zur Führung des Verkehrs im Bahnhofsviertel und den umliegenden Quartieren zu entwickeln, um negative Effekte für die regionale Wirtschaft abzuwenden. „Aus unserer Sicht sollten bei der Schaffung einer Sackgasse in der Taunusstraße/ am Hauptbahnhof zusätzliche Möglichkeiten geschaffen werden, auf das übergeordnete Straßennetz zu gelangen. Es geht um ein Verkehrskonzept auf Basis der Bedarfe, um Wirtschaftsverkehre nicht zu erschweren“, so Caspar.