Italienisch-Deutsches Forum in Frankfurt zur Förderung von Innovation und Investitionen in grünen Wasserstoff


14. November 2024
Im Rahmen des German-Italian Energy Forum 2024 (GIEF2024) haben heute Unternehmen und Institutionen in der IHK Frankfurt am Main über Strategien zur Förderung von Produktion, Infrastrukturen sowie privaten und öffentlichen Investitionen in der Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff und der Energiewende diskutiert. Die unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in Berlin von der Italienischen Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM) mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main, der Italian Trade Agency (ITA) und Villa Vigoni – Deutsch-Italienisches Zentrum für den europäischen Dialog und des Enterprises Europe Network organisierte, bilaterale Veranstaltung widmete sich speziell der Fragen nach dem Potenzial von grünem Wasserstoff als nachhaltiger Energiequelle. Zugleich war es Ziel des Events die Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland zu stärken, um öffentliche und private Investitionen in Infrastruktur und Technologien zu fördern.
Die Herausforderungen für die Schaffung einer Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff sind vielschichtig und reichen von der großtechnischen Produktion, zur Lagerung bis hin zum Transport und dem Aufbau der geeigneten Infrastruktur. Die dritte Ausgabe des bilateralen ITKAM-Forums setzt sich vorrangig mit den wirtschaftlichen Implikationen auseinander. Die Produktion von grünem Wasserstoff ist kostspielig und erfordert neben öffentlichen Anreizen auch private Investitionen, um die Kosten zu senken und grünen Wasserstoff wettbewerbsfähiger zu machen.
Deutschland und Italien verfolgen ehrgeizige und komplementäre Strategien zum Aufbau einer soliden Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff. Deutschland will mit der jüngsten Überarbeitung seiner Nationalen Wasserstoffstrategie die Produktion und die Transportinfrastruktur stärken und strebt bis zum Jahr 2030 den Aufbau eines europaweiten Leitungsnetzes sowie eine Elektrolysekapazität von 10 GW an. Italien seinerseits hat im Rahmen des „Aufbau- und Resilienzplans“ (PNRR) dank weiterer europäischer Mittel 3,64 Milliarden Euro für die Förderung von grünem Wasserstoff bereitgestellt. Hierbei sollen sogenannte „Wasserstofftäler“ (Hydrogen Valley) geschafft und Initiativen in den Bereichen Industrie und Verkehr entwickelt werden. Beide Länder verfolgen den Plan einer raschen Energiewende und zielen eine Dekarbonisierung durch Investitionen in strategische Innovationen ab, welche mehr Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit gewährleisten.
Zur Verwirklichung dieser ehrgeizigen Ziele ist es entscheidend, ein günstigeres Investitionsumfeld zu schaffen, das durch größere regulatorische Sicherheit, Anreize und innovative Finanzinstrumente gekennzeichnet ist. Die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor und die Unterstützung groß angelegter Projekte, wie der IPCEI (Important Projects of Common European Interest), welche umfangreiche öffentliche und private Investitionen mobilisieren können, sind wesentliche Elemente, um den Übergang zur Wasserstoffversorgung voranzutreiben. Diese Themen stehen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion mit UniCredit, der Italian Trade Agency sowie dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV), in welcher die Herausforderungen und Chancen der Finanzierung der Energiewende erörtert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Die Unternehmen SOL Group und UFI Hydrogen, zwei wichtige Akteure im Bereich des grünen Wasserstoffs, werden ihre Erfahrungen und Zukunftsziele vorstellen, während Maximator Hydrogen seine Perspektiven zu den Themen Transport und Speicherung von Energieträgern darlegen wird. Auch soll die Bedeutung einer effizienten Infrastruktur zur Förderung des Wasserstoffeinsatzes betont werden. Entega AG wird außerdem ein regionales Projekt zum Thema Wasserstoff in Hessen (H2BZ) vorstellen und dabei die Rolle lokaler Initiativen für die Entwicklung dieser Technologie hervorheben.
Emanuele Gatti, Präsident der ITKAM, betont: „Das German-Italian Energy Forum ist eine wichtige Plattform zur Förderung der bilateralen Zusammenarbeit und zur Unterstützung von Innovationen im Energiesektor in Europa. Indem wir grünen Wasserstoff in den Mittelpunkt stellen, tragen wir nicht nur zur Bekämpfung der Klimakrise bei, sondern eröffnen auch wichtige wirtschaftliche Chancen. ITKAM setzt sich für strategische Partnerschaften ein, die die Energieeffizienz und Wettbewerbsfähigkeit italienischer und deutscher Unternehmen stärken und zu einem Wandel beitragen, der die wirtschaftliche Position Europas insgesamt stärkt.“
Klaus-Stefan Ruoff, Vizepräsident der IHK Frankfurt, ergänzt: „Das Deutsch-Italienische Energieforum ist ein wertvoller Beitrag zur Schaffung einer vollständigen Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstoff in Europa. Ich wünsche mir, dass der heutige Austausch dazu beiträgt, innovative Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft voranzubringen. Internationale Kooperationen sind enorm wichtig, damit der Markthochlauf gelingen kann. Beispielsweise könnte der geplante SouthH2Corridor von Deutschland über Österreich und Italien bis Nordafrika ein zentrales Element für die Umsetzung einer europäischen Strategie für den Import CO2-neutralen Wasserstoffs darstellen“.

Über das German-Italian Energy Forum 2024 (GIEF2024)


Das German-Italian Energy Forum, realisiert von ITKAM – Italienische Handelskammer für Deutschland e.V., ist ein wichtiger Bezugspunkt für die deutsch-italienische Zusammenarbeit im Energiesektor. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf grünem Wasserstoff mit Bezug auf die neuesten Entwicklungen in der Forschung sowie strategische Investitionsmöglichkeiten. Durch die Organisation von Expertenpanels, Präsentationen und Networking-Sessions fördert das Forum den Wissensaustausch und die Schaffung neuer Partnerschaften, wodurch die führende Rolle Europas in der Energiewende gestärkt werden soll.
Nach der Begrüßung durch Klaus-Stefan Ruoff, Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main, Fancesco Sordini, Wirtschaftsrat der Italienischen Botschaft in Berlin, Ferdinando Fiore, Direktor von ITA-Italian Trade Agency und Emanuele Gatti, Präsident der ITKAM, folgen zur Eröffnung die Keynotes von Timm Kehler (Zukunft Gas), Matteo Testi (Fondazione Bruno Kessler) und Christiane Liermann Traniello (Villa Vigoni). Die Podiumsdiskussionen werden sich mit den Themen der Finanzierung der Energiewende und dem Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff befassen.