Caspar: „Jetzt Voraussetzungen für die Umsetzung einer Multifunktionsarena in Frankfurt schaffen“


19. März 2024
IHK-Präsident Ulrich Caspar hat vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Infrastrukturplanung in der Metropolregion auf die Bedeutung einer Multifunktionshalle für die Sport- und Kulturwirtschaft hingewiesen. „Wir sollten jetzt die Voraussetzungen für die Umsetzung einer Multifunktionshalle in Frankfurt schaffen. Für die Zukunft des Sport-, Kultur- und Wirtschaftsstandorts Frankfurt ist eine entsprechende Planungssicherheit für die Unternehmerinnen und Unternehmer aus diesen Bereichen unabdingbar“, so Caspar.
Nach jahrelanger vergeblicher Standortsuche für eine Multifunktionsarena in Frankfurt hat der Magistrat im Juli 2022 beschlossen, die Bebauung des heutigen Parkplatzes P 9 am Deutsche Bank Park vertieft untersuchen zu lassen. Oberbürgermeister Mike Josef, damals Dezernent für Planen, Wohnen und Sport, hatte bereits im März 2022 eine entsprechende Machbarkeitsstudie vorgestellt. Aus dieser ging hervor, dass der Standort prinzipiell für eine Halle für Sport- und Kulturveranstaltungen für maximal 15.000 Gäste geeignet ist. Das Planungsrecht für das Areal ist bereits seit 2006 vorhanden.
„Die Realisierung einer Multifunktionsarena ist von herausragender Bedeutung, denn Sport und Kultur sind tragende Säulen der Tourismusbranche, der Gastronomie und des Einzelhandels. Frankfurt braucht dringend in Ergänzung zu den offenen Sportstadien und der Messehalle eine neue Arena, um im nationalen und internationalen Wettbewerb der Städte sportlich, kulturell und damit auch wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Der Bau und der Betrieb der neuen Multifunktionsarena bewirken eine nachhaltige Wertschöpfung für die Region und sie ist ein unverzichtbarer Faktor für den Markenkern des Wirtschaftsstandorts“, sagt der Präsident der IHK Frankfurt, Ulrich Caspar.
In den vergangenen Jahren sei wertvolle Zeit bei der Standortsuche verloren gegangen. Aufgrund der fehlenden Hallenkapazität könnten viele Sport- und Kulturveranstaltungen nicht in Frankfurt realisiert werden. Stattdessen weichen Veranstalter auf die Standorte Mannheim oder Köln aus. „Wir wünschen uns, dass nun im ersten Schritt das angekündigte Verkehrsgutachten zeitnah veröffentlicht wird und in Folge vertiefende Gespräche mit Investoren stattfinden“, so Caspar.
Aus Sicht der IHK Frankfurt ist eine schnelle Umsetzung der Halle eine unverzichtbare Voraussetzung für eine erfolgreiche und wirtschaftlich solide Weiterentwicklung. Aufgrund der fehlenden Halleninfrastruktur und verminderter Wachstumspotenziale ist es insbesondere den Vereinen im Profisport heute nicht mehr möglich, die nötige Wirtschaftskraft und Konkurrenzfähigkeit zu entwickeln. Das hat auch Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort. Während sich in den Profiligen die Budgets in den letzten zehn Jahren durch neue Arenen in den anderen Standorten verdoppelt haben, sind die Budgets am Standort Frankfurt auch aufgrund fehlender Zuschauerkapazitäten nicht mehr wettbewerbsfähig. Im Spitzensport kann die Entwicklung existenzbedrohend werden: In den Profiligen ist die Vergabe von Lizenzen auch an die vorzuhaltende Zuschauerkapazität geknüpft. Kann diese nicht bedient werden, droht mittelfristig der Ausschluss aus der Profiliga. Für den Sportstandort Frankfurt wäre das ein fatales Signal.