Boykottaufrufe gegen Gewerbebetreibende unverständlich
12. August 2021
Der Oeder Weg im Nordend in Frankfurt soll fahrradfreundlich umgestaltet werden. Ziel ist es dabei den Autoverkehr zurückzudrängen. Teilweise erfolgten in sozialen Medien und Chatgruppen Boykottaufrufe gegen Gewerbetreibende, die sich gegen diese geplante Maßnahme äußerten.
„Die IHK Frankfurt hat großes Verständnis für die Sorgen vieler Geschäftsinhaber auf dem Oeder Weg, die Umsatzrückgänge durch schlechte Erreichbarkeit erwarten“, erklärte IHK-Präsident Ulrich Caspar. Die gute Erreichbarkeit mit dem Auto ist von Bedeutung, da auch Personen aus anderen Städten und Orten zum Kundenstamm der Unternehmen gehören. Viele derer, die sich öffentlich oder in den sozialen Medien gegen die Maßnahme äußern, werden mit Boykottaufrufen konfrontiert.
„Boykotts gegen Geschäfte, deren Inhaber sich gegen die Umstrukturierung der Straße aussprechen, sind für die IHK unverständlich. Eine offene Meinungskultur ist wichtig, darf aber nicht solche Ausmaße annehmen. Die Geschäftsinhaber haben hierbei die volle Solidarität der IHK Frankfurt am Main", so Caspar. Ein offener Austausch und Meinungsvielfalt sind wichtig für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts. Drohungen und Boykotts sollten hierbei allerdings nicht den Diskurs bestimmen.