Wohnungsbau und Verkehr Schwerpunkte im Main-Taunus-Kreis
26. Juli 2021
Im Koalitionsvertrag von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP für die Wahlperiode bis 2026 im Kreistag des Main-Taunus-Kreises sieht die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main wesentliche Impulse für die Verbesserung der Verkehrsverbindungen und für die Ausweitung des Wohnangebot für Fachkräfte, mahnt aber zugleich mehr Offenheit für Wohnbau-Bestrebungen in Nachbargemeinden an. „Positiv bewerten wir das Bekenntnis zur Regionaltangente West sowie zur Wallauer Spange. Dies sind wichtige Maßnahmen, für unsere Unternehmen, da so eine gute Anbindung und damit auch die Attraktivität als Standort gewährleistet wird“, so Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main.
Das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen auszuweiten, lehnt die IHK hingegen ab. „Die bestehende Regelung ist ein fein austarierter Kompromiss, der unter Mitwirkung der IHK in einem Mediationsverfahren gefunden wurde. Gerade im Zusammenhang mit der Erholung nach dem Lockdown wären weitere Einschränkungen ein falsches Signal für unsere Unternehmen, die von diesem Logistik-Hub abhängig sind und insgesamt ein wirtschaftlicher Rückschritt für unsere Region“, erläutert Caspar weiter.
Bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiger Faktor für die gesamte Region, um dem anhaltenden Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken. „Aus Sicht der Wirtschaft ist die Zurückhaltung im Koalitionsvertrag bei der Entwicklung von Wohnraum daher bedauerlich. Die gesamte Region ist mit einer Flächenknappheit sowohl bei der Wohnraumversorgung als auch bei der Bereitstellung von Gewerbe- und Industrieflächen konfrontiert. Diese Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam in der Region lösen, um diese als attraktiven Wirtschaftsstandort zu sichern“ so der IHKPräsident. Kritisch bewertet die IHK die Ablehnung der Bebauung auf dem Stadtgebiet von Frankfurt westlich der A5. Dieses Gebiet ist Bestandteil des Stadtentwicklungskonzepts von Frankfurt und ein wichtiger Baustein der Bodenbereitstellungspolitik für den dringend benötigten Wohnraum in unserer Region.“, so Caspar weiter. Der Fachkräftemangel ist nach wie vor eines der größten Risiken für die weitere Entwicklung der regionalen Wirtschaft.
Die IHK Frankfurt begrüßt das im Koalitionsvertrag genannte Vorhaben, die Rahmenbedingungen vor Ort weiter zu verbessern. Eine ganzheitliche Fachkräftestrategie, die zum einen die Ansiedelung von Bildungsträgern und zum anderen den arbeitsplatznahen Wohnraum beinhaltet, trägt dazu bei, die Attraktivität der Region für Fachkräfte weiter zu erhöhen. Die Vernetzung der Gewerbevereine und -verbände, die Idee eines MTK-Innovationspreises sowie eines Gründernetzwerkes sind aus Sicht der Wirtschaft förderlich.
Bei dem Thema Schule wird eine engere Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen angestrebt, um den Schülerinnen und Schülern zahlreichen Angebote und Möglichkeiten einer Ausbildung näherzubringen. Damit werden die Berufsorientierung verstärkt und der Übergang von Schule zu Beruf vereinfacht.