IHK Frankfurt zur hessischen Energiepolitik vor der Landtagswahl: „Ohne Ausbau von leistungsfähiger Energie- und Digitalisierungsinfrastruktur leidet der Wirtschaftsstandort“
5. September 2023
Zahlreiche Krisen – zuletzt vor allem die Energiepreiskrise – haben die Wirtschaft vor Herausforderungen gestellt. Dazu kommen die verschärften Klimaschutz- und Energieeffizienzziele und zahlreiche neue Gesetze und Richtlinien. Unternehmen haben sich dem hohen Druck der Energiepreise gestellt und kurzfristige Einsparpotenziale weitestgehend ausgeschöpft. Die Unsicherheit hinsichtlich einer verlässlichen Energieversorgung bleibt allerdings bestehen. Vor den hessischen Landtagswahlen im kommenden Herbst 2023 hat die Industrie- und Handelskammer Vertreter der im Hessischen Landtag vertretenen Parteien eingeladen, um über deren Positionen zur Energiepolitik zu diskutieren.
„Die Industrie ist ein wichtiger Garant für Wohlstand und Beschäftigung in der Region und stellt mit ihrem vielfältigen Branchenmix einen Stabilitätsanker für die Wirtschaft dar“, stellte Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, beim „Energiepolitischer Abend - Klar zur Energiewende, aber wie?" am 5. September 2023 in der Frankfurter IHK am Börsenplatz, klar. „Je weiter die Elektrifizierung der Industrie, und der Erfolg von Antriebstechniken wie Wasserstoff sowie E-Mobilität voranschreiten, umso wichtiger ist der Ausbau einer leistungsfähigen Energie- und Digitalisierungsinfrastruktur. Ohne entsprechenden Infrastrukturzugang verliert der Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain an Wettbewerbsfähigkeit“.
„Die Energiewende stellt uns vor eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die nur gemeinsam mit der Wirtschaft gelingen kann. Hohe Energiepreise und regulatorische Vorgaben haben dazu geführt, dass einige der Unternehmen im Industriepark Höchst ihre Produktionen eingeschränkt haben und damit beginnen, Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern. Unternehmen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, brauchen dafür aber Planungssicherheit, Technologieoffenheit und Rahmenbedingungen, mit denen in Deutschland produzierende Unternehmen auch in globalen Märkten wettbewerbsfähig sind“, so Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in seinem Impulsvortrag.
Die Parteien des Hessischen Landtags waren vertreten durch Timon Gremmels, energiepolitischer Koordinator und stv. Landesvorsitzender für Hessen, SPD, Kaya Kinkel, energiepolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Lichert, energiepolitischer Sprecher und stv. Fraktionsvorsitzender, AfD, Jörg Michael Müller, energiepolitischer Sprecher, CDU, Michael Müller, Pressesprecher Landesverband Hessen, Die LINKE, sowie René Rock, energiepolitischer Sprecher, Fraktionsvorsitzender, FDP.