Masterplan Mobilität bleibt hinter Erwartungen zurück
3. Mai 2023
Für die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main bietet der heute vom Mobilitätsdezernat vorgestellte Masterplan Mobilität für die Stadt Frankfurt am Main wenig Überraschendes. Es hatte sich aus Sicht der Kammern bereits im Beteiligungsprozess abgezeichnet, dass der Masterplan Mobilität die nachträgliche Legitimation für solche Maßnahmen bieten soll, die die Römer-Koalition ohnehin in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt hat und die bereits umgesetzt werden.
Für Ulrich Caspar, den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, bestätigt sich nun der Eindruck aus dem Beteiligungsprozess: „Es wird zwar immer wieder auf die Bedeutung von Lieferverkehren verwiesen, aber viele weitere Aspekte, die für die Unternehmen in unserer Stadt wichtig sind, bleiben unberücksichtigt. Wie sollen beispielsweise die Firmen weiterhin für ihre einpendelnden Fachkräften erreichbar sein, wenn diese keine brauchbare Alternative zum eigenen Auto haben und gleichzeitig die Einfahrt in die Stadt für den motorisierten Verkehr immer weiter erschwert wird? Der Masterplan fordert zwar neue Park+Ride-Kapazitäten, allerdings erkennen wir bei der Stadtpolitik derzeit nur wenig Engagement, dies im gebotenen Tempo anzugehen.“
Auch Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer, ist nur verhalten optimistisch: „Es wird sich zeigen, ob die Inhalte des Masterplans einem Realitäts-Check standhalten werden. Die Stadt erkennt zwar die Notwendigkeit des Handwerks an und dass Handwerkerinnen und Handwerker mit ihren Fahrzeugen als rollenden Werkstätten auch weiterhin in der Stadt fahren müssen. Aber ein Handwerkerparkausweis bringt wenig, wenn die Handwerker angesichts schwindender Parkplätze keine Möglichkeit mehr haben, dort zu parken, wo sie hinmüssen – nämlich nahe ihrer Einsatzorte.“