Landstromversorgung ist Teil eines zukunftsfähigen Frankfurts
28. April 2022
Das Mainufer gehört für die Tourismuswirtschaft zu den wichtigsten Magneten der Frankfurter Innenstadt. Eine Landstromversorgung für die Hotel- und Ausflugsschifffahrt würde die Luftschadstoffwerte am Mainkai und den CO2-Fußabdruck der anlegenden Schiffe deutlich reduzieren. „Tourismusförderung, nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz durch umweltverträgliches Energiemanagement unserer Mitgliedsunternehmen gehen somit Hand in Hand“, so Dr. Alexandra von Winning, Vorsitzende des IHK-Nachhaltigkeitsausschusses.
In der Sitzung des Ortsbeirat 1 (Altstadt, Bahnhof, Europaviertel, Gallus, Gutleut, Innenstadt) stand der Infrastrukturausbau gestern auf der Tagesordnung. Bereits 2019 stellte die Stadt Frankfurt die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor, 2021 gab es eine Förderzusage des Landes Hessen über 933.750 Euro. Seitdem können sich die an der Umsetzung beteiligten städtischen Ämter und Dezernate nicht einigen, welche technische Lösung realisiert werden soll. Da die Baumaßnahmen bis Ende 2023 abgeschlossen sein müssen, weil ansonsten die Fördermittel verfallen, sagte Dr. Joachim Stoll, Vorsitzender des IHK-Einzelhandelsausschusses: „Frankfurt kann es sich nicht leisten, eine knappe Million Euro Fördergelder am Wegesrand liegen zu lassen. Durch eine Landstromversorgung würde die Aufenthaltsqualität durch saubere Luft und Lärmreduktion für Kunden der Tourismus- und Einzelhandelsunternehmen attraktiver.“
Es gibt bereits eine Landstromversorgung für die Ausflugschiffe am Eisernen Steg, doch diese ist zu klein dimensioniert, so Dr. Marie Nauheimer, Geschäftsführerin der Frankfurter Personenschifffahrt Anton Nauheimer GmbH. Sie fordert: „Um in zukunftsfähige Technologien wie Elektroantriebe investieren zu können, muss die Landstromversorgung auch für die Ausflugsschifffahrt entsprechend aufgerüstet werden.“
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt, sagte: „Eine attraktive Gestaltung der Innenstadt, inklusive eines funktionierenden Mobilitätskonzeptes, das die Erreichbarkeit des Standortes für Kunden, Geschäftspartner und pendelnde Fachkräfte sicherstellt, Wirtschaftsverkehre nicht behindert und Nachhaltigkeit fördert, sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Tourismusstandort. Die IHK Frankfurt am Main fordert daher die Stadt auf, die Planung einer wirtschaftlichen Landstromversorgung am Untermainkai schnell voranzutreiben.“ Dabei solle auf die wirtschaftliche Ausgestaltung und einen kostendeckenden Betrieb der Lösung geachtet werden, damit die Kosten für die Liegegebühren nicht steigen.