Saisonumfrage Tourismus Herbst 2022


02. Dezember 2022
Die Stimmung unter den Betrieben des Gastgewerbes in Frankfurt und im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis verbessert sich deutlich. Die Stimmung in der Reiswirtschaft trübt sich ein. Dies sind die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die von Mitte Oktober bis Anfang November 2022 durchgeführt wurde.
“Von einer langfristigen Erholung kann aber immer noch nicht die Rede sein. Die Ergebnisse zeigen zwar eine aktuell verbesserte Situation im Gastgewerbe, die vor allem auf das gute Sommergeschäft bei den Beherbergungsbetrieben zurückzuführen ist. Jedoch beweisen sie auch, dass viele Betriebe von Liquiditätsengpässen und Eigenkapitalrückgang betroffen sind. Außerdem werden die steigenden Preise als eine schwerwiegende Bedrohung wahrgenommen“, so Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. „Alarmierend ist, dass bereits 35 Prozent der Unternehmen des Gastgewerbes als Reaktion auf die steigenden Preise ihr Angebot reduzieren möchten.“ Das Gastgewerbe sei weiterhin auf Unterstützung und die richtigen Rahmenbedingungen angewiesen. „Dass die Stadt Frankfurt angekündigt hat, die Regelungen zur Erweiterung der Gastronomieflächen im Außenbereich ab April 2023 dauerhaft festzulegen, ist eine gute Nachricht. Wir erwarten, dass das entsprechende Antragsverfahren frühzeitig kommuniziert wird und dass wir gemeinsam mit Akteuren in den Kommunen und der Stadt Frankfurt Wege suchen, wie wir attraktive Rahmenbedingungen für die Unternehmen schaffen können.“
38 Prozent der Betriebe des Gastgewerbes gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage in der nächsten Saison schlechter entwickelt. Bei der Reisewirtschaft sind es sogar 40 Prozent der Betriebe. Die steigenden Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise werden vor allem bei den Unternehmen des Gastgewerbes als größtes Risiko der wirtschaftlichen Entwicklung gesehen (89 Prozent der Unternehmen). Bei der Reisewirtschaft übertreffen hingegen die Risiken der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die Risiken durch hohe Energie- und Rohstoffpreise (55 vs. 53 Prozent). Weiterhin sehen 58 Prozent der Betriebe des Gastgewerbes den Fachkräftemangel als eines der größten Risiken für ihre wirtschaftliche Entwicklung.
Über die Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft
Die Konjunkturumfrage zur Tourismuswirtschaft wird in der Regel zweimal im Jahr bei Unternehmen des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft im IHK-Bezirk (Stadt Frankfurt, Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis) durchgeführt. Sie stellt eine Präzisierung zur allgemeinen Konjunkturumfrage im IHK-Bezirk Frankfurt am Main für die Tourismusbranche dar. Die Befragung ermittelt sowohl die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen als auch Kennziffern wie Geschäftsrisiken, Entwicklung der Beschäftigtenzahlen und Finanzlage. Bei der aktuellen Erhebung im Berichtszeitraum Mai bis Oktober 2022 sind über 200 Unternehmen befragt worden.
Die allgemeine Stimmung der Unternehmen wird mit dem IHK-Geschäftsklimaindex ermittelt. Er stellt einen Querschnitt der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage dar und liegt nach dem Konjunkturbericht Herbst 2022 der IHK Frankfurt bei allen Branchen im Bezirk bei 85 Punkten. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. Die Stimmung unter den Unternehmen des Gastgewerbes verbessert sich zum Herbst 2022 spürbar. Der Geschäftsklimaindex im Gastgewerbe steigt von 67 (Frühjahr 2022) auf 92 Punkte. Die Stimmung im Gastgewerbe stützt sich demnach auf die guten Umsätze in der Sommersaison 2022. Die Stimmung in der Reisewirtschaft schwächt sich von 95 (Frühjahr 2022) auf 86 Punkte ab und befindet sich weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau vom Herbst 2019 (101 Punkte).
Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter: www.frankfurt-main.ihk.de/tourismusumfrage