Elektroindustrie (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen der Elektroindustrie in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Rückläufige Produktion und niedrige Kapazitätsauslastung
Derzeit ist die Binnennachfrage sowie die Nachfrage aus dem EU-Raum besonders schwach. Zum Jahresanfang 2025 hat sich die Auftragslage in der Elektroindustrie im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2024 nicht verbessert. Zwar melden die Unternehmen einen weniger starken Rückgang als noch im Herbst des vergangenen Jahres; die IHK-Auftragseingangsindikatoren für das In- und Ausland bleiben aber mit minus 24 bzw. minus 31 Punkten deutlich im negativen Bereich. Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen keine Besserung: Fast jedes dritte Unternehmen befürchtet eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage, nur jedes fünfte hofft auf eine günstigere Entwicklung. Daher ist in den kommenden Monaten mit einem weiteren Rückgang der Produktion in der hessischen Elektroindustrie zu rechnen. Die bereits geringe Kapazitätsauslastung, die deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegt, wird sich weiter verringern.
Bürokratielasten aus Sicht der Unternehmen das größte Hemmnis
Auf die Frage, welche Einflussfaktoren derzeit ein besonderes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen darstellen, nimmt die bürokratische Belastung den höchsten Stellenwert ein: 74 Prozent der hessischen Unternehmen der Elektroindustrie benennen die gesetzlichen Rahmenbedingungen als Hauptrisiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich). Zwar gab es in den letzten acht Jahren vier Bürokratieentlastungsgesetze (BEG), tatsächlich hat aber faktisch kaum ein wirklicher Abbau von Bürokratie stattgefunden, während die Regulierungsdichte stark zugenommen hat. Vor allem der Erfüllungsaufwand hat stark zugenommen, der überwiegend durch die Umsetzung von EU-Regularien entstanden ist. Nach Angaben des ZVEI auf der Grundlage der Berechnungen des ifo-Instituts belaufen sich die direkten und indirekten Bürokratiekosten für die deutsche Wirtschaft auf rund 230 Milliarden Euro pro Jahr.
Hohe Arbeitskosten tragen mit zum Stellenabbau bei
Neben der schlechten Auftragslage und den hohen Bürokratiekosten machen auch hohe Arbeitskosten den heimischen Wirtschaftsstandort immer weniger attraktiv und wettbewerbsfähig. Derzeit sehen 54 Prozent der Unternehmen der Elektrotechnik die hohen Arbeitskosten als Hauptrisiko an (Mehrfachnennungen waren möglich). Zum Jahresanfang 2025 planen 27 Prozent der Unternehmen einen Stellenabbau; lediglich acht Prozent möchten neue Arbeitsplätze schaffen. Besonders schwach zeigt sich in der Elektroindustrie auch die Investitionsbereitschaft. 44 Prozent der Unternehmen möchten in den kommenden Monaten ihr Investitionsvolumen reduzieren; lediglich 13 Prozent planen einen Ausbau ihrer Investitionstätigkeit. Neben dem Ersatzbedarf stehen Rationalisierungsmaßnahmen ganz oben auf der Agenda. Für 48 Prozent der hessischen Unternehmen der Elektroindustrie in stellen Rationalisierungen das Hauptmotiv für die Investitionen dar (Mehrfachnennungen waren möglich).
Elektroindustrie | Hessen | IHK-Indikatoren
IHK-Indikatoren
|
Okt 2024
(2024-III)
|
Jan 2025
(2025-I)
|
Veränderung
|
---|---|---|---|
Auftragseingänge Inland |
-49
|
-24
|
+25
|
Auftragseingänge Ausland |
-57
|
-31
|
+26
|
Geschäftslage |
-25
|
-27
|
-2
|
Geschäftserwartungen |
-16
|
-10
|
+6
|
Exporterwartungen |
-14
|
-17
|
-3
|
Investitionsvolumen |
-33
|
-30
|
+3
|
Beschäftigung |
-21
|
-19
|
+2
|
Elektroindustrie | Hessen | Diagramme
Elektroindustrie | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
---|---|---|---|
sinkend | sinkend | sinkend | sinkend |