Maschinenbau (Hessen)
Der Geschäftsklimaindex verdeutlicht die Einschätzung der Unternehmen des Maschinenbaus in Hessen zur konjunkturellen Entwicklung.
Deutlicher Rückgang der Auslandsaufträge
Auch im Herbst 2025 gingen die Auslandsaufträge aus dem Ausland weiter zurück. Der IHK-Auftragsindikator liegt mit minus 37 Punkten deutlich im negativen Bereich und nochmals um 11 Punkte niedriger als in der Vorumfrage. Der stark exportabhängige hessische Maschinenbau leidet derzeit besonders unter den US-Zöllen: In den ersten neun Monaten des Jahres sanken (bundesweit) die Exporte in die Vereinigten Staaten um knapp 10 Prozent, wobei der stärkste Rückgang im dritten Quartal zu verzeichnen war. Hinzu kommt, dass sich der zweitwichtigste Exportmarkt China ebenfalls schwach entwickelt. Hier gingen von Januar bis September 2025 die Exporte um rund neun Prozent zurück. Insbesondere starker lokaler Wettbewerbsdruck belastet die Nachfrage nach deutschen und europäischen Investitionsgütern. Die Nachfrage aus dem Euroraum hat sich zwar zuletzt stabilisiert, insgesamt ist aber auch hier in diesem Jahr bislang ein Exportrückgang von gut zwei Prozent zu verzeichnen. Nachfrageimpulse kommen bislang lediglich von wichtigen Schwellenländern. So legten die Auftragseingänge aus den Mercosur-Staaten und der ASEAN-Region deutlich zu.
Kein Aufschwung in Sicht
Für die kommenden Monate erwartet der hessische Maschinenbau keine Belebung des Exportgeschäfts, im Gegenteil: Der IHK-Indikator der Exporterwartungen sinkt gegenüber dem Frühsommer um 17 auf minus 20 Punkte. Hinzu kommt eine ausgesprochen schwache Binnennachfrage. Aktuell notiert der IHK-Auftragseingangsindikator für das Inland bei minus 55 Punkten. Inzwischen beurteilt mehr als jedes dritte Unternehmen die eigene Geschäftslage als „schlecht“, nicht einmal jedes zehnte als „gut“. Neben der schwachen Nachfrage aus dem Aus- und Inland beklagen die hessischen Unternehmen des Maschinenbaus die hohe bürokratische Belastung sowie die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Drei Viertel der Unternehmen sehen aktuell in den Rahmenbedingungen eines der größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen waren möglich).
Stellenabbau setzt sich fort
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um gut zwei Prozent gesunken (zum 31.03.). Dieser Beschäftigungsabbau dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Der IHK-Beschäftigungsindikator verharrt mit minus 28 Punkten weit im negativen Bereich. Der starke Kostendruck macht sich auch bei den Investitionsplanungen bemerkbar. Das Investitionsvolumen dürfte in den kommenden Monaten deutlich zurückgehen; der IHK-Investitionsindikator sinkt von minus zehn auf minus 23 Punkte. 44 Prozent der Betriebe des hessischen Maschinenbaus geben als Hauptmotiv für ihre Investitionsentscheidungen „Rationalisierungsmaßnahmen“ an (Mehrfachnennungen waren möglich).
Maschinenbau | Hessen | IHK-Indikatoren
|
IHK-Indikatoren
|
Mai 2025
(2025-II)
|
Okt 2025
(2025-III)
|
Veränderung
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingänge Inland |
-28
|
-55
|
-27
|
| Auftragseingänge Ausland |
-26
|
-37
|
-11
|
| Geschäftslage |
-16
|
-25
|
-9
|
| Geschäftserwartungen |
-13
|
-10
|
+3
|
| Exporterwartungen |
-3
|
-20
|
-17
|
| Investitionsvolumen |
-10
|
-23
|
-13
|
| Beschäftigung |
-26
|
-28
|
-2
|
Maschinenbau | Hessen | Diagramme
Maschinenbau | Hessen | Trendprognose für die nächsten 6 Monate
|
Produktion
|
Investitions-
volumen |
Beschäftigung
|
Export
|
|---|---|---|---|
| sinkend | sinkend | sinkend | sinkend |
